2011/03/13

I Shoot Myself...


Die Robert Mapplethorpe Ausstellung in der c/o Galerie zu besuchen hatte ich schon lange vor, gestern hat es dann zeitlich gepasst. Ich hatte einen Termin zum Haare schneiden in der Ecke und vorher habe ich mich noch der Kunst hingegeben.
Mapplethorpe ist fraglos einer der wichtigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, aber wirklich gefesselt haben mich seine Bilder nicht. Ich kann nicht erklären warum das bei mir so ist, aber ich empfehle trotzdem jedem in die Ausstellung zu gehen.


Spannender fand ich die Ausstellung 'Shoot!' in der ehemaligen Turnhalle. Dort werden Bilder gezeigt, die auf Jahrmärkten beim 'Foto schiessen' entstanden. An diesen Ständen schießt man auf eine Zielscheibe und wenn man ins rote trifft, wird eine Kamera ausgelöst und schießt ein Foto. Gezeigt werden Bilder die im Laufe des 20. Jahrhunderts auf eben diese Weise entstanden. Unter anderem ist auch eine Bilderreihe dabei die eine Holländerin von 1936 bis heute zeigt, jedes Jahr schoss sie ein Bild von sich selbst.
Auch in der Galerie war nun ein solcher Stand aufgebaut, und auch ich habe mein Glück versucht. Ich habe beim fünften Schuß dann auch getroffen. Als Junge vom Land hatte ich schön öfter ein Luftgewehr in der Hand, allerdings ist das auch schon 15 Jahre her. Und es ist auch nichts worauf ich sonderlich stolz bin.
Zum Titel des Posts ein Zitat von Susan Sonntag: "Wie die Kamera die Sublimierung des Gewehrs ist, so ist das Abfotografieren eines anderen ein sublimierter Mord – ein sanfter, einem traurigen und verängstigten Zeitalter angemessen."

Robert Mapplethorpe geht noch bis zum 01. Mai, 'Shoot!' noch bis zum 27. März

Nachtrag: Der junge Mann im Hintergrund wollte wohl auch einfach auf einem Bild mit drauf sein, ohne jedoch selbst zu schießen. Durch ihn bekommt das Bild allerdings noch mehr Identität, sieht noch mehr nach Schützenverein aus.