2010/07/16

Hedonism...


Wir flirten also gerne, steigen auf Sofas und werfen die Blumendekoration auf den Boden. Wir lassen uns Lykke Li vorsetzen und von Facehunter dabei ablichten, und am Ende sind wir Studienobjekte für eine Anthropologin...
Heute Nachmittag flatterte eine Mail ins Haus. Silk Relations, die PR-Agentur die von Volvo beauftragt wurde das Subject60-Projekt zu betreuen, informiert nun die Presse darüber, dass das ganze Gefeiere nicht nur dazu diente das neue Auto zu promoten, sondern auch gleichzeitig das Partyverhalten von Großstädtern zu untersuchen.
Hier Auszüge aus der Mail:

Die Anthropologin Dr. Katarina Graffman, die in allen fünf europäischen Großstädten groß angelegte Verhaltensstudien zur rebellischsten Stadt durchgeführt hatte, machte die Tour mit, um das tatsächliche Verhalten der Besucher mit deren eigener Selbsteinschätzung zu vergleichen. Das Ergebnis: Berlin ist die rebellischste Stadt Europas.

„Ich habe das Verhalten der Teilnehmer auf allen fünf Veranstaltungen der Volvo Subject60 Tour beobachtet. Die Berliner sind eindeutig am lockersten, auf einer Berliner Party kann alles passieren“, sagt Dr. Graffman. „Sie kümmern sich nicht darum, wie andere sie beurteilen, sie sorgen sich wenig um gängige Verhaltensregeln. Berliner stellen sich auf Sofas oder verteilen schon mal die Blumendekoration auf dem gesamten Boden. Bei ihnen steht Spaß an erster Stelle und das führt zu einer entspannten Party-Atmosphäre“, ergänzt sie. „Unsere Vergleichs- studie mit 2.500 Probanden weist die Berliner ebenfalls als besonders rebellisch aus. 88 Prozent halten sich zwar für artig, aber das ist weniger als in jeder anderen Stadt. Denn gleichzeitig sagen 74 Prozent der Teilnehmer von sich, dass sie eine ungezogene Ader haben und 48 Prozent der Berliner sind stolz darauf –das ist für alle Städte absoluter Höchstwert“, erläutert die Wissenschaftlerin. Und noch ein Ergebnis: 46 Prozent der Berliner Teilnehmer flirten jede Woche –auch dies ein Höchstwert in allen untersuchten Städten.

Es hat was von Big Brother. Man wird in ne Kiste gesperrt und durch verschiedene Einflüsse verleitet Spaß zu haben. Am Ende ist man dann rebellisch, und das ist noch nett ausgedrückt.
Ich ärgere mich nun fast ein bisschen nicht volltrunken in der Blumendekoration über einen Barmann hergefallen zu sein. Nein, ich stand nur mal kurz auf einem der Sofas und habe Bilder von der Menge vor der Bühne gemacht. Und das auch nur, weil ich am nächsten Tag fein über die Veranstaltung habe berichten wollen.
Vielen Dank, dass wir Eure Versuchskaninchen sein durften!