Eigentlich habe ich keine Zeit. Ich fühle mich wie das Kaninchen hinter dem Alice her rennt. Ich bin gerade dabei meine Sachen zu packen, mich auch physisch auf das stattfindende Klassentreffen vorbereiten. Psychisch wird mir das nicht gelingen, damit habe ich also abgeschlossen. Es kommt wies kommt, ändern kann ich es eh nicht.
Gerade eben wollte ich schnell mein altes Jahrbuch rauskramen und einen Sceenshot davon hochladen. Ich finde es nicht. Sicherlich steckt es hinter den Büchern. Wie vieles andere auch ist dieses Thema einfach nach hinten gewandert, das Wegpacken der Vergangenheit ist mein schönes Hobby.
Zehn Jahre sind vergangen, zehn Jahre seit um die 80 Leute eine verbindende Gemeinsamkeit hatten: Zusammen in die Schule gehen und jeden Tag auf das Ende dieser Grauenszeit zu hoffen. Dann hat man noch schnell ein paar Prüfungen hingekritzelt und ist mit wehenden Fahnen von dannen gezogen. Einfach nur um wegzukommen von diesem roten Backsteinkasten.
Knapp 80 Leben haben sich in den vergangenen Jahren entwickelt, wie sieht das meinige im Vergleich mit dem der Anderen aus? Klassentreffen haben doch auch immer etwas von einer Profilierungsplattform, die Selbstdarstellung ist nicht weniger wichtig als die Neugier auf das Leben der Anderen. Und genau daraus resultiert mein Debakel. Was ziehe ich an um mein Leben so wie es im Moment ist zur Schau zu tragen?
Ich packe natürlich meine Kamera ein, die Bilder dann in der nächsten Woche.