2010/02/13

Die Volkskunst Von Kehl...


ich ging die treppen in der potsdamer villa rumpf hoch, schon allein das haus mit diesen wundervoll gedrehten säulen ist imposant, und sah im dortigen foyer zum ersten mal eine plastik von kehl. eine frauengestalt, eine mischung aus asterix-comc-frau und barbie-puppe, versucht eine störrische ziege in bewegung zu versetzen. die dünnen glieder der dame wirken fragil, haben aber trotzdem die kraft sich gegen die ziege zur wehr zu setzen. ich war begeistert von der plakativen farbigkeit, der ausdruckskraft und der materialität.
seit dem bin ich begeistert von seinen werken, ich freue mich immer den newsletter von galerie deschler im virtuellen briefkasten zu finden und darauf auch diesen namen zu lesen. seine werke zeigen immer den gleichen frauentyp, und oft sind auch hühner im spiel. es ist also nicht verwunderlich, dass eine verbindung aus beidem hauptbestandteil seiner reihe 'erblich vorbelastet' ist. er zwängt seine frauen in eier und nimmt teile der schale ab ohne jedoch die gefangegen zu befreien. sie werden zu anschauungsobjekten, werden in festgelegte verhaltenweisen gepresst. ähnlich auch das bild von der frau die sich vors ei spannen lässt – ist 'sklave seines eigenen wunsches nach nachkommenschaft'.
subtil verpackte gesellschaftskritik die ganz ohne auf leinwand geklatschten dreck oder durchwühlte mülltonnen auskommt.


die skulpturen von kehl erinnern an die weihnachtsfiguren aus dem erzgebirge und damit liegt man dann auch gleich goldrichtig. die figuren werde aus holzblöcken herausgestochen und geschnitzt, danach dann farbig lackiert. handwerk+kunst=volkskunst