"Nie werden wir des Anblicks der Segelboote überdrüssig, die lautlos wie Schmetterlinge über die goldene Wasserstraße des Nils schweben. Am schönsten ist es, wenn sie auf uns zukommen oder das friedliche Gewässer gerade hinauf- oder hinuntergleiten. Der volle Frontalanblick einer Nil-Feluke ist immer distingué, aber das Profil ist enorm enttäuschend. Es hängt vollständig vom Blickwinkel ab: Direkt von vorn sind diese Boote Elfengefährte, anmutig wie wunderschöne Fluginsekten; schräg von vorn haben sie bereits ihre magisch perfekten Proportionen eingebüßt, und als wir eine schließlich überholen und sehen, wie sie neben unshergleitet, ist aus dem herrlichen Handelsschiff ein ordinäres Fahrboot geworden und aus dem Schmetterling mit seinen großen Schwingen eine unbeholfene und magere einfach Sandfliege."
so beschreibt burton holmes im jahre 1906 die boote auf den nil, eine poetische schilderung eines großen weltreisenden.
in 60 jahren, zwischen 1892 und 1952, bereiste er die welt und hielt sie für seine zeitgenossen in bildern und beschreibungen fest. zu dieser zeit glich jede reise einem abenteuer und selbst angehörige der oberschicht waren noch vergleichsweise wenig unterwegs. holmes übernahm das und durch seine berichte lies er seine zeitgenossen teilhaben. daraus entstanden wunderbare schilderungen über die schon erwähnten feluken auf den nil und die tempelanlagen in angkor wat. in gewisser weise war er auch kriegsberichterstatter, er dokumentierte die bergung versenkter kriegsschiffe und spielende kinder im panzerwrack.
mit burton holmes 'reiseberichten' hatte ich einen wunderbar vergnüglichen abend!