2013/06/28

Casa Come Me...


Wenn ich schon keine Fernbedienung zur Hand habe, so schalte ich bei Fernsehwerbung zumindest in soweit ab, dass mich das Gezeigte nicht tangiert. Waschmittel, Haarspray und all der andere Kram finde ich reichlich uninteressant und gut übersehbar. Manchmal aber fesselt dann ein Spot doch, schafft es meine Aufmerksamkeit zu gewinnen und lässt mich sogar danach noch nicht los. Gestern Abend war genau das der Fall als ich zum ersten Mal den Spot für das Zegna Parfüm 'Uomo' gesehen habe.
Es war nun weniger der Flakon der mich so fesselte, auch nicht das Männermodel. Ich habe nur diese unheimlich schöne Freitreppe gesehen die der Mann hinauf stiegt und war sofort ganz angetan von diesem Haus. Glücklicherweise waren die Macher der Spots so nett und haben in einer kleinen Zeile am unteren Bildrand geschrieben, dass es sich um die Casa Malaparte handelt, das machte dann die Recherche mehr als einfach. 
Die Italiener haben gerade in den 1940-er Jahren auf dem Gebiet der Architektur meisterliches vollbracht, man denke nur allein an Gio Ponti. Vielfach waren es futuristische Ideen, deren einziges Manko ein etwas zu starker Hang zum Faschismus war. Auch Curzio Malaparte ist davon nicht freizusprechen, wenngleich er kruz vor seinem Tod noch eine 180 Grad Wendung machte und als katholischer Kommunist starb. 
Zusammen mit den Architekten Adalberto Libera baute er dieses Haus zwischen 1938 und 1940 auf einen Felsen unweit von Capri. Von der über allem thronenden Dachterrasse aus hat man tatsächlichen einen der schönsten Blicke auf den Golf von Neapel. Noch spektakulärer ist aber die Treppe.


Bildquelle: Karl Lagerfeld, Casa Malaparte, Steidl Verlag

2013/06/26

Milano Men FS-2014: Eine Zusammenfassung...


Liest man heute bei Twitter und Facebook rein, oder schaut sich die Fotos einschlägiger Modeleute bei Instagram an, so beherrscht heute eigentlich hauptsächlich ein Thema diese Seite: Mailand ist vorbei, rein in den Flieger und ab nach Paris. Der Modezirkus hat seine Zelte abgebrochen und einer Klassenfahrt nicht ganz unähnlich geht es eben gemeinsam in die nächste Stadt, um sich dann neben den selben Leuten sitzend die selben Models auf den Laufstegen anderer Marken anzusehen. Was bleibt also hängen von Mailand? 
Gleich am Samstag konnte mit einem 'Skandal' aufgewartet werden, der gerade für die deutsche Presse nicht allein deshalb Futter bot, weil ein paar Berliner Mitdreißiger diesen initiierten, sondern weil man dann eben glücklicherweise nicht über die Mode schreiben muss. Nacktes Fleisch verkauft sich eben besser als auf T-Shirts gedruckte römische Ruinen. Domenico Dolce und Stefano Gabbana sollte diese Geheimwaffe eigentlich bekannt sein, aber in den letzten Jahren haben immer mehr Sizilienträumereien den Sex abgelöst. Der Flitzer könnte ein Weckruf gewesen sein. Und für noch eine Tatsache muss man eigentlich Dandy Diary dankbar sein, schließlich wissen wir nun, dass man eigentlich am Einlass nur den Namen eines wichtigen Moderedakteurs nennen muss, 'Tobias Frericks' wird wohl eher nicht mehr funktionieren, schon ist man in der Schau. 

Umit Benan 
Ermengildo Zegna 
Aber am Ende geht es doch um Mode, auch wenn diese zwischen der ganzen Selbstdarstellung und Eigenvermarktung etwas unterzugehen scheint. Gerade die in Mailand zeigenden Marken nehmen diese als Geschäft wirklich ernst und lassen sich selten auf Extravaganzen ein. Modische Erleuchtungen gab es kaum, aber viele positive Überraschungen. Zu meinen ganz persönlichen Favoriten zählen die Kollektionen von Gucci (Headerbild), Pilati's erste für Ermengildo Zegna und der Ausflug an den Bosporus auf den wir Umit Benan haben begleiten dürfen. 
Gerade Gucci hat sich in letzter Zeit immer etwas zu sehr um die eigene Achse gedreht und immer wieder eigene Geschichte zitiert. Nun aber scheinen die Jetset-Anleihen zumindest mal für eine Saison zu pausieren und Frida Giannini erfreut das Konsumentenherz mit melancholischen Blumendrucken, die auch gerne zueinander kombiniert werden. Aus der Sportbekleidung sind dann die schmalen Hosen entlehnt, die allerdings wirklich gute Beine voraussetzen, und die Windbreaker mit funktionalen Taschen. Die waren auch mal eine Alternative für die bei den Deutschen so beliebten Outdoormarke mit dem Tatzenzeichen. 
Umit Benan bedient mit seiner Kollektion meine Vorliebe für lange, orientalische Hemden, die unter Jackets getragen werden. Diese Looks haben es allerdings schwer, weil sie tatsächlich nicht verstanden werden und sobald etwas länger als Mitte Oberschenkel ist fühlt Mann sich hierzulande schon fast seiner Männlichkeit beraubt. Blödsinn ist das natürlich, aber durchaus leider eine Tatsache. Nichtsdestotrotz, diese Kollektion zeugt nicht nur von Benan Sahins handwerklicher Könnerschaft, klassischer Tailoring ist die Grundlagen jeder Kollektion, sondern auch von einem dandyistischen Umgang mit inneren und äusseren Grenzen. Toleranz und Weltoffenheit hier verstofflichte Leitmotive, gerade in Hinblick auf die aktuellen Geschehnisse in Istanbul.
Mein dritter großer Favorit der vergangenen Schauen ist ganz klar Ermengildo Zegna gewesen. Immerhin ist es auch die einzige Kollektion gewesen, die einen eigenen Post bekommen hat. Hier gibt's zu lesen, warum ich die Kollektion mag. 

Jil Sander
Jil Sander zeigte am vergangenen Sonntag ihre dritte Kollektion nach Rückeroberung der von ihr gegründeten Marke. Zu zweit haben wir den Livestream geschaut und war dann auch vollkommen anderer Meinung. Während mein Freund Michael die Kollektion gelungen bis großartig fand, war ich ein bisschen zwiegespalten. Vieles von dem Gezeigten war mir etwas zu fad, erinnerte etwas zu sehr an die Kollektion vom aktuellen Sommer. Glücklicherweise gab es keine gehrocklangen Westen mehr, diese wurden durch Jackets mit dreiviertellangen Ärmeln abgelöst, an den vielen Bermudas hat sich nichts geändert. Immerhin hat es Frau Sander nicht geschafft sie als Massengeschmack 2013 zu etablieren, vielleicht also für 2014.
Die Apokalypse bei Prada erkennt man weniger durch die Männersachen, vielmehr in den 1940-er Kleidern der eingestreuten Damen. Pearl Harbor war wahrscheinlich weniger Schick und wenn die Kampfhubschrauber mit Wagners Wallkürenritt dem Sonnenutergang entgegen fliegen verliert dieser auch jegliche romantische Anmutung. Und genauso war die Kollektion von Prada, ein unter der schönen Oberfläche brodelnder Vulkan. 

Prada
Z Zegna
Auch bei Z Zegna brodelte es, allerdings eher unter den Füssen der Models. Der Laufsteg war mit spitzem kies belegt und machte es den Jungs augenscheinlich nicht leicht vernünftig darauf zu gehen. In den schmalen Sandalen sah es genauso anstrengend aus, wie in festem Schuhwerk. Ein Nachteil den Videos gegenüber Bildern haben ist, dass solche Details dann ins Auge fallen und damit die Kollektion selbst etwas an Reiz verliert. Insgesamt setzte Paul Surridge aber mit seiner sehr futuristischen Kollektion nicht auf ein sicheres Pferd, sondern etabliert Z Zegna immer mehr als jungen und modernen Gegenpart zum eher traditionellen Mutterhaus. 
Nun gilt es abzuwarten was die Pariser Kollegen zu bieten haben um vorauszusehen was 2014 für ein Sommer wird. Und natürlich kann man erst dann wirklich sagen können, was wirklich von den im schönen Juni 2013 gezeigten Klamotten in die Läden kommt, geschweige dem an des Mannes Körper. Der Flitzer wird dann nur eine Episode sein, an die man sich höchsten am Rande erinnern wird...

Bilder via Style.com

2013/06/25

Live Streaming: Z Zegna...


Ich freue mich sehr nach Ermenegildo Zegna nun auch Z Zegna live streamen zu dürfen. Paul Surridge hat es geschafft der jüngeren Marke von Zegna in den vergangenen Saisons ein eigenständiges Profil zu geben, sicherlich wird auch die Kollektion für den Sommer 2014 spannend. 


Falls der Stream unerwarteter Weise nicht funktionieren sollte, gibt es die Show auch hier zu sehen

2013/06/24

Mister Super-Chic...


Diese ganzen ganz zufällig erscheinenden Streetstylebilder bieten manchmal aber auch noch Überraschungen, nämlich dann wenn ein zwischen den ganzen selbstverliebten Modeposie ein ziemlich relaxt wirkender Stefano Pilati daherkommt. Und der hat auch wirklich allen Grund zum strahlen, schließlich hat er eine wirklich gelungene erste Kollektion für Ermengildo Zegna auf den Laufsteg gebracht. 


2013/06/23

Das Rot Unter Den Füssen...


Es wäre ein kleines Ratespiel wert: Welche Marke brachte in Mailand Slipper mit roten Sohlen und zahlreichem Nietenbesatz auf den Laufsteg, die eindeutig nicht auf des Designers eigenem Mist gewachsen sind? Nun mag ich aber weder Rätsel noch langes auf die Folter spannen, also sag ich gleich, dass ich finde, dass Philipp Plein mit seinen Slippern wohl ein bisschen zu nah an denen von Christian Louboutin dran ist. Oder gab's da eine Kooperation die ich überlesen habe?

Wirkliche Raritäten - Vintage Mode Von Alaia Bis YSL...


Dass Mode Sammlerherzen hören schlagen lassen kann ist ein alter Hut, und auch, dass Modeausstellungen zu den Publikumslieblingen zahlreicher Museen geworden sind. Kein Wunder also, dass Designgalerien das Potenzial von Hermès-Taschen und Chanel-Kostümen erkannt haben und diese neben Eames-Stühlen und Ponti-Leuchten präsentieren und verkaufen. 
1stdibs.com bündelt all die Schätze, die in Designgalerien weltweit angeboten werden und macht es den Sammlern und Designliebhabern einfach ihren Leidenschaften zu frönen. Doch gerade in Bezug auf Mode ist die Seite noch viel mehr, sie ist ein wahres Museum in dem man online durch die Modegeschichte wandeln kann. Und mit ein bisschen Budget kann man sogar Kleider aus dem frühen 20. Jahrhundert erwerben, die anderswo in säurefreien Kartons lagern und selten ans Tageslicht kommen. 
Neben der Badehose von Pucci, die tatsächlich zu meinen Favoriten gehört, habe ich noch vier weitere Schätze herausgesucht, die alle einzigartig sind und einen guten Querschnitt durch das Repertoire der Website geben. 

Samtmantel von Mariano Fortuny
Yves Saint Laurent
Rick Owens 
Mary McFadden (mehr dazu hier)

2013/06/22

Milano Men FS-2014: Ermenegildo Zegna...


Man kann dem Haus Zegna nur zu der Entscheidung beglückwünschen Stefano Pilati an Bord geholt zu haben. Die erste Kollektion ist mehr als gelungen, sie verbindet die Modernität für die Pilati schon bei YSL stand und lässt trotzdem die Markencharakter von Zegna nicht ausser acht. Wieder beweißt der Designer, dass er sich perfekt in eine Marke hineinarbeiten kann, deren Essenz zu destilieren vermag und sie dann durch neue Impulse voranzubringen vermag. 
Allein schon die Farbpalette in der sich die gezeigte Kollektion bewegt spricht mich an. Abgepuderte Töne zwischen eisblau und schiefer, Nichtfarben von beige bis hin zu ausgewaschenem khaki ergeben ein schier endlos untereinander kombinierbares Repertoire schöner Kleidungsstücke. Noch mehr aber sind es die Details die mich überzeugen; die mit einer Bügelfalte versehen Ärmel, die schrägen Eingrifftaschen und die mit einem hochsitzenden Knopf zu schließenden Jackets und die weich fallenden etwas unterhalb des Knies endenden Mäntel. 
Stefano Pilati zeigt wie unaufgeregt und zeitlos Mode sein kann, dass es kein großes Tamtam braucht um eine wirklich großartige Kollektion auf die Beine zu stellen. Vor allem aber hat er seine Hausaufgaben gemacht, hat sich mit der Marke auseinandergesetzt. Zegna wird es mit dieser Kollektion möglich die Bedürfnisse der Stammkunden zu befriedigen und trotzdem eine neue Zielgruppe anzusprechen, ein Spagat der selten gelingt. 

Die gesamte Kollektion gibt es hier und das Video im vorangegangenen Post

Live Streaming: Ermenegildo Zegna...


Zu den interessantesten Shows in Mailand gehört fraglos die von Ermenegildo Zegna. Zum ersten Mal zeichnet Stefano Pilati für die Kollektion verantwortlich und es wird mit großer Spannung erwartet, wie er den Stil des Hauses neu interpretiert.


Für den Fall, dass der Stream nicht funktionieren sollte, gibt es die Show auch hier zu sehen.

2013/06/20

Kino: Man Of Steel...


Gefühlt waren es heute immer noch 30 Grad in Wiesbaden, auch wenn ein laues Lüftchen es immerhin erträglicher machte als gestern. Komisches Wetter sich in ein Kino zu setzen. Kein Wunder also, dass um 14 Uhr auch gerade mal acht Leute die selbe Idee hatten und zu den ersten gehörten die in der hessischen Landeshauptstadt 'Man of Steel' in 3D anschauten. 
Ich wäre nicht in den Film gegangen, wenn ich nicht einen Mann an meiner Seite hätte, der total auf Action und Science Fiction steht und mich schon in den ein oder anderen Blockbuster schleppte. Er konnte es kaum erwarten diesen neuen Superman-Film zu sehen, ich hingegen hätte bis vor wenigen Tagen noch nicht einmal gewusst, dass einen solchen überhaupt gibt. Nun kann ich also endlich sagen, dass ich den ersten Superman-Film meines Lebens in Gänze gesehen habe. 
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht meinen Spass hatte. Tatsächlich finde ich immer mehr Gefallen an Actionfilmen, besonders wenn diese in 3D daherkommen. Die Technik eignet sich eben weitaus besser um bildgewaltige Raumschiffe mit Erdausblick darzustellen als für Partyszenen in den 1920-er Jahren. Auch wenn sich das Design eines Weltenwandlers zu stark an der Starck'schen Zitronenpresse orientiert zu haben schien und manchmal ein bisschen zu viel Pathos und Patriotismus mitschwang war auch das Design und die Story des Film sehr gut gemacht und kurzweilig.


Macht Mal Was Neues...


London Men, Pitti Uomo, dann Mailand, Paris, ein bisschen Couture und zum Schluss dann noch die ganzen Messen und Fashion Weeks in der zweiten Reihe, nach drei Monaten Ruhe geht der Zirkus von vorne los. Mit dabei natürlich auch die ganzen Streetstylefotografen, die sich die Finger wund knipsen und sofern sie ihre Bildchen gewinnbringend haben verkaufen können, auch nach dreimonatiger Durststrecke wieder den Kontostand aufstocken. 
Tommy Ton ist natürlich (wieder) für style.com unterwegs, aber noch niemals war ich so desinteressiert wie im Moment mir die Sachen anzuschauen. Seine Perspektiven waren frisch vor drei oder vier Jahren. Während The Sartorialist die Motive zum Stillstand brachte und in Szene setzte, zeigte sich Tommy Ton als Meister des scheinbar aus der Hüfte geschossenen Bildes. Einem Paparazzi nicht unähnlich fror er einen Moment ein und nutzte die Bewegung und den Fluss um ein Bild zu kreieren. Das machen aber mittlerweile so ziemlich alle und man kann kaum noch eine Handschrift erkennen. Alles ist gleich, alles ist gleich langweilig.
Keine Ausnahme bildet dabei die Mode, um diese auf den Bildern theoretisch zumindest gehen soll. Man kann höchstens noch an den Accessoires ablesen wann das Bild entstanden ist, die neuesten It-Bags in den neuen Trendfarben sind die Jahreszahlen unter den fehlenden Signaturen. Valentino mit Nieten ist eindeutig 2013, eine Luggage von Céline weist Richtung 2011 und die Balenciaga mit den großen Nieten ist schon lange passé. Der Rest der Kleidung ist international favorisierter Einheitsbrei, der manchmal durch ein bisschen extravaganten Vintagekram an Charakter gewinnt. Im großen und ganzen ist es aber ein wenig zurückhaltender Schrei nach Aufmerksamkeit, was man da vor und hinter Zelten oder eben total geheimen Off-Locations durch die Kamera hindurch auf den Bildschirm geliefert bekommt. 
Statt eine Pause zwischen den Schauen zu machen und Reste zu verwerten, würde ich mir wünschen wieder mehr Straße zu sehen. Echte Kleidung an echten Menschen ist schon bei August Sander interessant gewesen und zeigt noch am besten Unterschiede auf, die erst den Reiz an den Menschen ausmachen. Siems Luckwaldt hat recht, wenn er für mehr Bottrop plädiert. 

2013/06/19

Zurück Zuhause...


15 Tage lang waren wir unterwegs, haben Pläne gemacht und sie wieder verworfen und am Ende zusammen eine ganz wunderbare Zeit verlebt. Auch wenn der Urlaub noch ein paar Tage andauert, das Reise hat zumindest ein Ende gefunden und es war schön wieder nach Hause zu kommen. 

Mehr Bilder gibt es hier zu sehen

2013/06/04

Urlaubslektüre - Vier Bücher Für Die Reise...


Vor allem dient der Urlaub ja der Entspannung und zumindest in meiner Vorstellung sehe ich mich schon lesend in einem Strandkorb sitzen. Nebenher rauscht die Ostsee und ein laues Lüftchen weht uns um die Nase. Vier Bücher möchte ich hier kurz vorstellen, vielleicht landen sie ja in dem oder anderen Koffer...


Der Komet Hannes Stein – Was wäre, wenn es den ersten Weltkrieg nicht gegeben hätte, Franz Ferdinand nicht in Sarajevo erschossen worden wäre und quasi die alten Herrscherstrukturen nicht durch neue abgelöst worden wären? Hannes Stein's Roman Der Komet basiert genau auf dieser These und entwirft ein Europagebilde, in dem es noch Kaiser und Könige gibt. 
Unter den vier vorgestellten Büchern ist es das einzige das ich noch nicht gelesen habe, ein Urteil kann ich mir also noch nicht erlauben. Aber immerhin hat Die Zeit dem Buch einen nicht gerade kleinen Artikel gewidmet, der mich zum Kauf des Buches animierte. Ich bin gespannt!


1913 - Der Sommer des Jahrhunderts Florian Ilies – Ein Jahr vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs war die Welt bereits im Wandel und vor allem in der Kunstwelt brodelte es. Florian Ilies' Buch ist vor allem eine ungeheure Recherchearbeit. Er hat sich durch die Archive gelesen und die Biografien unzähliger durchforstet um dann nach Monaten gegliedert dem Leser ein Jahr im frühen 20. Jahrhundert nahezubringen, dass man durchaus als Geburtsjahr der Moderne bezeichnen könnte. 
Es macht Spass sich die gut geschriebenen Anekdoten durchzulesen und damit auf literarische Art und Weise auch Geschichte mitzuerleben. 


Der Gefangene des Himmels Carlos Ruiz Zafón – Eher aus der Langeweile heraus habe ich begonnen dieses Buch zu lesen und bin dann wirklich schnell in die Geschichte hineingesogen worden. 
Zafón's Roman nimmt den Leser mit in ein von den Faschisten regiertes Spanien und erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der unbemerkt die dunklen Flecken in seiner Biografie aufdeckt. Erst zu Schluss lässt sich aus vielen Puzzleteilen ein Bild zusammensetzen und als Leser fiebert man bis zum Schluss mit.


Der große Gatsby F. Scott Fitzgerald (Neuübersetzung von Lutz-W. Wolff) – Natürlich ist dieses 89 Jahre alte Büchlein gerade des Filmes wegen gerade in aller Munde. Tatsächlich aber ist ein perfektes Stück Sommerlektüre, dass trotz seines Alters sehr modern ist. 

2013/06/03

Königlicher Besuch - Willem Alexander Und Maxima In Wiesbaden...


Ach was war das heute ein spannender Tag in der beschaulichen Landeshauptstadt Hessens. Königlicher Besuch hatte sich angekündigt, das niederländische Königspaar kam und hatte eine 140-köpfige Wirschaftsdelegation im Schlepptau. Mit ein paar Minuten Verspätung erreichte das Paar den Schlossplatz, trug sich ins goldene Buch der Stadt ein und ging dann ein paar Meter weiter um ein neues Glockenspiel einzuweihen. 45 Minuten lang dauerte das, was für die beiden wohl Routine ist. Es wurde gelächelt, gewunken und die Menge honorierte es mit Beifall.
Die Kunst und der Zauber der Monarchie liegt heute darin, den Menschen ein erhebendes Gefühl zu vermitteln. Es geht gar nicht mehr darum wirkliche Macht inne zu haben, sondern Völker, egal ob Monarchisten oder Demokraten, einzunehmen und damit Grenzen aufzulösen. 


Maxima bekommt den obligatorischen Blumenstrauß von ihrer 9-jährigen Namensvetterin überreicht.
König Willem Alexander, Königin Maxima mit der anderen Maxima aus Hessen, Volker Bouffier und Frau, Noch-Oberbürgermeister Helmut Müller 
Königin Maxima leuchtete förmlich

Ankunft des Königspaares am Kurhaus
Fototermin mit der Wirtschaftsdelegation


Während in den Sälen des Kurhauses das königliche Paar mit dem Treffen der hessischen und niederländischen Wirtschaftsvertreter beiwohnte, haben wir immerhin im selben Gebäude wie Willem Alexander und Maxima zu Abend gegessen. Es war der gelungene Ausklang eines ganz grandiosen ersten Urlaubstages. 

Maxima'le Aufregung...


In nicht einmal mehr einer Stunde werden König Willem-Alexander und Königin Maxima in Wiesbaden sein. Oh mein Gott, ich bin schon ganz aufgeregt. 
Mehr Bilder, sofern ich was vernünftiges zustande bringe, gibt es hier später.

2013/06/02

Layering Von Pilati Für Yves Saint Laurent...


Manche Kollektionen bleiben auch dann noch in Erinnerung, wenn die Macher längst weitergezogen sind und sich das Gesicht Marke, machmal sogar der Name, komplett verändert hat. Als ich heute meinen Blog durchstreifte habe ich eine Pre-Kollektion von Stefano Pilati für Yves Saint Laurent wiederentdeckt, die auch nach gut drei Jahren nichts an Ästhetik verloren hat und mich gerade mit den unterschiedlichen Lagen und dem dadurch entstehenden Volumen überzeugt. Das ist immer noch tragbare Mode, die weniger einem schnellen Trend nachjagt als zeitlose Eleganz zelebriert.

Holiday...


Ich packe meine Koffer, zumindest bin ich schon dabei alles zurechtzulegen und zu überlegen wann und wozu ich was tragen will, wenn unsere Tour losgeht. Juhu, zum ersten Mal in meinem Arbeitsleben habe ich drei Wochen Urlaub am Stück, was man tatsächlich schon fast als Luxus bezeichnen kann. Am Mittwoch brechen wir auf, zweieinhalb Wochen lang weg aus der Wiesbadener Beschaulichkeit. Eine kleine Deutschlands Tour ist geplant, bei der mehrere Besuche von Freunden und ein Strandurlaub auf Rügen verbunden werden. Und zwischendurch findet dann in Mecklenburg noch eine Hochzeit von Bekannten statt, was durchaus auch in der Garderobe berücksichtigt werden muss. 
Ich packe also meine Koffer und schaue nebenbei ein bisschen an, was die Cruise-Kollektionen, die sich ja meist an die Damen richten und denen ich doch etwas kritisch gegenüberstehe, so zu bieten haben. Die Lässigkeit ist schon inspirierend und wie schön wäre es doch auf Rügen dann Damen in den lässigen Anzügen von Gucci zu sehen, die in ihrer Lässigkeit entspannte Tage verheißen. 

Bilder via Style.com (v.l.n.r.: Escada, Dior, Gucci, Akris, Max Mara)